Nach Informationen von NRW rechtsaußen beabsichtigt die Neonazi-Partei „Die Rechte“ (DR) am 26. Mai eine Kundgebung in Düsseldorf-Golzheim durchzuführen.
Anlass der rechten Veranstaltung ist der 90. Todestag eines Rechtsterroristen.
Bisher weist der DR-Kreisverband Wuppertal in seinem facebook-Profil auf diese Kundgebung hin.
Auch das neonazistische Internetportal „Wacht am Rhein“ bewirbt die Veranstaltung in einem Text. Darin wird angekündigt, dass die Kundgebung „um 14 Uhr oder später“ auf dem Reeser Platz, vor dem „39er-Denkmal“ stattfinden wird.
Verschiedene antifaschistische Gruppen rufen auf die Kundgebung zu verhindern.
Update 25. Mai
Zur Dokumentation:
Keinen Fußbreit den Nazis!
Der Nazikundgebung am Sonntag in Düsseldorf entgegentreten!Militante Neonazis um die Partei „Die Rechte“, die sich in NRW großteils aus Mitgliedern verbotener und sich aus Sorge vor einem Verbot vermeintlich aufgelöster „Freier Kameradschaften“ zusammensetzt, haben für Sonntag, 26. Mai 2013, vor dem militaristischen 39er-Denkmal auf dem Reeser Platz in Düsseldorf-Golzheim eine Kundgebung angemeldet, zu der sie jetzt auch öffentlich mobilisieren. Anlass ist der 90. Todestag des als „Märtyrer“ und „Nationalheld“ abgefeierten extrem rechten Freikorpsangehörigen Albert Leo Schlageter, der am 26. Mai 1923 nach Anschlägen auf die französischen Truppen zum Tode verurteilt und in Düsseldorf hingerichtet wurde. Beginnen soll der braune Spuk – so die Nazis – „um 14 Uhr oder später“.
Bereits im Mai 2008 hatte die extreme Rechte zu einer Schlageter-Kundgebung auf dem Reeser Platz aufgerufen. Aufgrund vielfältiger Proteste wurde die Veranstaltung zu einem Reinfall, von bereits angemeldeten Folgeveranstaltungen wurde in den nächsten Jahrenabgesehen.
Seit April 2013 verfügt die Partei „Die Rechte“ auch in Düsseldorf über einen Kreisverband, der zur Zeit versucht, mit eigenen Aktionen in Erscheinung zu treten und sich vor Ort zu verankern. Machen wir deutlich, dass wir diesem Treiben nicht tatenlos zusehen werden!
Wir, das antifaschistische Bündnis „Keinen Fußbreit den Nazis“, bestehend aus antifaschistischen und antirassistischen Gruppen sowie linken Initiativen und Organisationen, rufen dazu auf, auch dieses Mal den Nazis entschlossen und gemeinsam entgegenzutreten und ihre nationalistische, rassistische, antisemitische und NS-verherrlichende
Hetze lautstark zu unterbinden! Seid kreativ!Antifaschistische Gegenkundgebung:
Sonntag, 26. Mai 2013, 13.00 Uhr, Reeser Platz, Ecke Rotterdamerstr.,
Düsseldorf (Anreise z.B. über U78/U79 bis Haltestelle Reeser Platz)
An dieser Stelle wird folgender Artikel dokumentiert:
DÜSSELDORF – Anlässlich des 90. Todestages des wegen Sabotage und Anschlägen gegen die französischen Truppen am 26. Mai 1923 in Düsseldorf hingerichteten Freikorpsangehörigen Albert Leo Schlageter hat die Möchtegernpartei “Die Rechte” nach Informationen von NRW rechtsaußen für den übermorgigen Sonntag ab 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Reeserplatz im Düsseldorfer Stadtteil Golzheim angemeldet. Eine öffentliche Mobilisierung aber gibt es bislang nicht. “Die Rechte” verfügt seit dem 20. April 2013 über einen Kreisverband Düsseldorf, Solingen und Mettmann, federführende Figuren sind Manfred Breidbach (Düsseldorf) und Nadine Braun (Mettmann), die zuvor FunktionsträgerInnen der NPD waren.
“Märtyrer” und “Nationalheld”
Immer wieder war der Reeserplatz bzw. das dortige militaristische 39er-Denkmal in den letzten Jahrzehnten Anlaufpunkt für die extreme Rechte, nicht selten zum Gedenken an den nach seiner Hinrichtung nicht nur von der extremen Rechten zum “Märtyrer” und “Nationalhelden” erklärten Schlageter. Zuletzt fand hier 2008 eine Kundgebung der extrem rechten “Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland” (JLO) statt, die vom Düsseldorfer Rechtsanwalt Björn Clemens organisiert und geleitet wurde. Aufgrund massiver Proteste zogen es Clemens und Co. allerdings in den Folgejahren vor, die jährlich geplanten Veranstaltungen abzusagen, es verblieben nicht anmeldungspflichtige Kranzabwürfe im kleinsten Kreis. Das Spektrum der “Freien Kräfte” hielt sich von der JLO-Kundgebung – im Gegensatz zur regionalen NPD – mit wenigen Ausnahmen fern und führte stattdessen eigene Veranstaltungen durch, zumeist im Aachener Raum, federführend organisiert von der 2012 verboteten “Kameradschaft Aachener Land”.“Schlageterstadt” Düsseldorf
In einem Bericht über das letzte bekannt gewordene Schlagetergedenken “Freier Kräfte” in der Aachener Region am 29. Mai 2010 heißt es: “Nächstes Jahr zu seinen 88. Todestag wird der sechste Schlagetertag in der Schlageterstadt Düsseldorf stattfinden.” Dieser fand – allerdings außerhalb Düsseldorfs – als Saalveranstaltung statt, federführend mitorganisiert vom Düsseldorfer Sven Skoda, der seit März 2012 in Untersuchungshaft sitzt. Aufgrund von Razzien und Verhaftungen hatte die Szene im Frühjahr 2012 offenbar andere Probleme als das Organisieren eines Schlagetergedenkens. Dieses Jahr aber möchten es die “Freien Kräfte”, deren aktivsten NRW-Gruppen währenddessen als Kreisverbände der “Die Rechte” auftreten, offenbar mit einer Kundgebung versuchen, erwartet werden 50 Teilnehmer. Das 39er-Denkmal ist hierbei nur ein als geeignet angesehener Ersatzort, da in der Golzheimer Heide am Rande des Nordfriedhofs, wo bis 1946 das „Schlageter-Nationaldenkmal“ stand, keine Kundgebung genehmigt wurde.
Quelle: NRW rechtsaußen