Dies ist der Versuch einen kurzen Jahresrückblick der Aktivitäten der extremen Rechten in und aus Düsseldorf zu geben und die resultierenden antifaschistischen Reaktionen und Aktionen zu erwähnen.
Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
Ergänzungen können gerne über das Kontaktformular eingereicht werden.
Das so genannte Superwahljahr 2009 konnte die extreme Rechte in Düsseldorf wahlstrategisch nicht für sich nutzen. Trotzdem ist die Palette an Parteien der extremen Rechten in der Landeshauptstadt breiter geworden.
Neben den Republikanern, die seit Jahren einen Sitz im Stadtrat innehaben und hin und wieder einen Sitz in der Bezirksvertretung Garath/Hellerhof erhalten, hat sich der NPD-Kreisverband Düsseldorf/Mettmann (unter Mithilfe der DVU) neu konstituiert und auch pro NRW hat nach Eigenangaben den Ende 2008 gegründeten Kreisverband neu gewählt.
Der nationale Aktivismus beschränkte sich jedoch lediglich auf einige Infostände, Flugblattverteilungen und einen verschobenen REP-Bürgerabend mit Weihnachtsfeier.
Von einer Aufbruchstimmung kann daher nicht die Rede sein.
-
An gleich zwei Wochenenden im Januar versuchte die Jugendorganisation der NPD vergebens eine Kundgebung auf dem Gertrudisplatz in Eller abzuhalten. Der halböffentlichen Ankündigung der „JN“ kamen verschiedene Antifaschist_innen (u.a. Antifa-Bündnis Eller) nach und verhinderten damit das Auftauchen dieser.
-
Am 14. Februar trat die rechtslastige Bremer Hooligan-Band „Kategorie C“ im Rahmen einer Geburtstagsfeier in dem anmietbaren Zirkuszelt „Chapiteau“ am Flinger Broich auf.
-
Zur Vorstellung des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzberichtes, hielten die Rechtspopulist_innen von pro Köln und pro NRW, wie im letzten Jahr vor der Staatskanzlei, eine Mahnwache gegen die Einstufung ihrer sog. Bürgerbewegung resp. Wählervereinigung als „rechtsextrem“ vor dem Landtag ab.
-
Die „Schutzgemeinschaft Deutsche Heimat der Deutschen aus Rußland e.v.“ protestierte wie im Vorjahr auf einer Kundgebung am Landtag gegen die Auslegung der Geschichte der Russlanddeutschen in einem Schulbuch. Etwa 250 Antifaschist_innen demonstrierten gegen die geschichtsrevisionistische Veranstaltung.
-
Am 9. Mai wollten mehrere Kader und Anhang des „Nationalen Widerstandes Dortmund“ ein Volksmusikkonzert u.a. von „Heino“ auf dem Burgplatz genießen. Antifaschist_innen verdeutlichten den nationalen Musikfreund_innen vom NW Dortmund, dass die Düsseldorfer Altstadt nicht zu ihrer Homezone gehört.
-
Das vom rechten Rechtsanwalt Björn Clemens großmäulig angekündigte „Schlageter-Gedenken“, welches jährlich am 39er Denkmal stattfinden sollte, blieb dieses Jahr aus.
- Anfang Juni wurde der Jüdische Friedhof in der Urdenbacher Kämpe (Gebiet zwischen Düsseldorf und Monheim) von Unbekannten geschändet. Die Jüdische Gemeinde vermutet ein antisemitisches Motiv.
- Nach Bekanntwerden der REP-Kandidatur des ehemaligen Reitparkvorsitzenden Hans-Jürgen Ribaucourt, trat der Ex-Oberstadtdirektor Karl Ranz, als Konsequenz aus dem Reiterverein aus.
-
Auf der Anreise zu einer antifaschistischen Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch in Venlo, wurden am 26. September einige Antifaschist_innen am Bahnsteig des Düsseldorfer Hauptbahnhofs von einer Gruppe anreisender Neonazis aus dem Ruhrgebiet angegriffen und teilweise schwer verletzt. Dieser Überfall blieb von antifaschistischer Seite nicht unbeantwortet.
Um die Neonaziszene in Düsseldorf blieb es relativ ruhig.
-
Trotz Besetzungswechsel im Jahr 2007, hörte man seitdem nichts mehr von der Rechtsrockband „Reichswehr“.
-
Nach der Albumveröffentlichung „Herzlich willkommen im Niemandsland“ im Jahr 2008, wurde es auch still um die Düsseldorfer Rechtsrocker von den „Barking Dogs“.
- Altnazi Hajo Herrmann (ehemaliger Jagdflieger der Wehrmacht), trat im Rahmen des Jahrestages der Bombardierung von Dresden im zweiten Weltkrieg, am 14. Januar als erster Redner des Nazitrauermarschs in der sächsischen Landeshauptstadt auf.
-
Die Düsseldorfer Rechtsrock-Band „Non Plus Ultra“ versuchte am 2. Oktober mit einem Auftritt in der niedersächsischen Provinz erfolglos ihr fünfjähriges Bestehen zu feiern. Die Polizei beendete das Konzert bevor es anfangen konnte.
-
Von der selbsternannten „Nationalen Front Düsseldorf (LDU)“ ist seit langem nichts mehr zu vernehmen.
-
Der in Eller wohnende sog. Freie Nationalist Sven Skoda bekam seine Aufmerksamkeit, indem er außerhalb seiner Heimatstadt auf verschiedenen Neonaziaufmärschen und -Veranstaltungen als Redner fungieren durfte.
Die Website des seit 2004 abgestellten sog. „Nationalen Infotelefon Rheinland“ diente als Mobilisierungsseite für den Remagener Nazi-Trauermarsch, welcher am 21. November stattfand.
Es gilt auch im kommenden Jahr und darüber hinaus weiterhin wachsam zu sein und jeglichen Ansätzen von Neonazismus, Rassismus, Xenophobie, Nationalismus, Antisemitsmus, Antiziganismus, Sexismus und Homophobie konsequent und entschlossen entgegen zu wirken.
Wir haben hier seit Wochen im gesamten Stadtteil Oberbilk diese scheiß Rep-Flugblätter und Zeitungen in den Briefkästen. Meiner Freundin aus Reisholz geht es auch nicht anders. Ich dachte nach den Kommunalwahlwahlen wäre das endlich vorbei. Man bräuchte echt einen Briefkasten der den Müll rausrotzt