Bye, bye germany

Die Fußballweltmeisterschaft der Männer in Südafrika ist seit über einer Woche vorbei. Im Viertelfinale schied Ghana als letztes afrikanisches Team aus. Spanien, der amtierende Fußballeuropameister der Männer besiegte die Niederlande im Finale mit einem Tor in der Verlängerung. Die deutsche Nationalmannschaft belegte den dritten Platz.
Bereits nach dem aus deutscher Sicht negativen Halbfinalspiel nahm die bis dahin kollektive Schwarz-Rot-Gold-Manie nach und nach ab. Deutschlandfahnen und andere diverse Fanutensilien sind nun größtenteils von Fahrzeugen, Häusern und Gesichtern verschwunden.


Bis vor kurzem schmückten zwei Fahnen aus der Zeit deutscher Herrschaftskolonien den Eingangsbereich eines Abstellhofes auf der Monheimstraße in Düsseldorf-Oberbilk. Dabei handelte es sich um die Kolonialfahne der auf dem heutigen Gebiet von Namibia liegenden vormaligen Kolonie des deutschen Kaiserreiches „Deutsch-Südwestafrika“ (1884 bis 1915), und die Fahne der damals größten Kolonie des deutschen Reiches, „Deutsch-Ostafrika“ (1885 bis 1918), die das Areal von Burundi, Ruanda und teilweise Tansanisa umfasste.
Bei näherer Betrachtung des Geländes fiel zudem ein Schild mit der Aufschrift „1. Dt. Schutztruppe v. 1926 D’dorf-Oberbilk“ auf.

Schild sowie Fahnen wurden entfernt.

Im Gegensatz zur deutschen Fußballeuphorie, hingen Fahnen als auch Schild schon seit geraumer Zeit.
Das ehemals beflaggte Privatgelände befindet sich zwischen der Ladezone des Discounters Penny-Markt und des Garagenhofes Kölner Straße 266, auf der Monheimstraße in Höhe der Hausnummer 15.

Unweit des Abstellhofes tauchten im Mai auf dieser Straße mehrere neonazistische Plakate (1, 2) vom „Nordsachsen-Versand“ sowie an mehreren Stellen (z.B. massiv an der Eingangszone der Einkaufsgenossenschaft der KolonialwarenhändlerEDEKA) diverse Aufkleber der neonazistischen Versandhandel „Resistore Vertrieb“ und dem „Wieland-Versand“ bzw. „Freies Netz Siegerland“ auf.
Außerdem wurde im Durchgang, der von der Kölner Straße zur Monheimstraße führt, eine Neonaziparole an eine Wand gesprüht und ein Spielplatz-Schild mit neonazistischen Aufklebern beklebt.

Zum Weiterlesen: Broschüre der Autonomen Neuköllner Antifa (A.N.A.)
»Der Genozid an den Herero und Nama – Deutscher Kolonialismus in Namibia«

Des Weiteren wird beim Food not Bombs-Café am 4. August der Dokumentarfilm „Schatten über dem Kongo – Schreckensgeister der Kolonialherrschaft“ von Pippa Scott im Linken Zentrum gezeigt.

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