Mit Blick auf die Situation in Düsseldorf liefert der antifaschistische Themenabend am 29. März einige Updates zu Entwicklungen in der Pandemieleugner*innen und Impfgegner*innen-Bewegung.
Seit knapp zwei Jahren finden in der NRW-Landeshauptstadt wöchentlich unterschiedliche Versammlungen von rechtsoffenen bis extrem rechten Pandemieleugner*innen und Impfgegner*innen statt. NS-Relativierungen, Verschwörungsmythen und antisemitische Inhalte sind dabei fester Bestandteil.
Von Mai 2020 bis Ende 2020 waren die extrem rechten und verschwörungsideologischen „Corona-Rebellen Düsseldorf“ (CRD) führender Player unter den lokalen Pandemieleugner*innen. Im Herbst 2020 spaltete sich ein Teil von den CRD ab und firmierte bis November 2021 unter dem Label „Querdenken 211“ bzw. „Querdenken NRW“. Die Akteur*innen der lokalen „Querdenken“-Gruppe, die ihren Wohnsitz zum Großteil nicht in Düsseldorf haben, vollzogen im Dezember 2021 eine Umbenennung in „APO Düsseldorf“. An den samstäglichen Aufzügen der „APO“ beteiligen sich seit 11. Dezember 2021 mehrere Tausend Personen.
Erstmals Anfang Februar 2022 traten Anhänger*innen der Querfront-Gruppierung „Freie Linke“ (FL) durch Fahnen und Banner als Demo-Block in Erscheinung.
Anhänger*innen der FL nahmen jedoch schon ab dem 17. April 2021 immer wieder an Versammlungen von Pandemieleugner*innen in Düsseldorf teil.
Der Vortrag mit eine*r Referent*in der „Recherchegruppe Antisemitismus“ (ReGA) beginnt um 19:30 Uhr im Linken Zentrum „Hinterhof“, Corneliusstraße 108.
Bitte achtet auf Informationen zur Corona-Regelung für diese Veranstaltung.
Querfront auf Demo der "APO Düsseldorf" am 29. Januar 2022: Teilnehmer*in trägt sowohl links-antiimperialistische Symbolik (rote Fahne mit Flaggen der Sowjetunion und Palästina) als auch AfD-Material bei sich (kleine gelbe Fahne). © Benjamin Lotz
Aktuelle Entwicklungen in der Pandemieleugner*innen- und Impfgegner*innen-Bewegung am Beispiel Düsseldorfs
Referent*in: Recherche-Gruppe Antisemitismus (ReGA) Düsseldorf
Veranstalter: Antifaschistischer Arbeitskreis an der HSD, AG INPUT und Antirassistisches Bildungsforum Rheinland (ABR), in Kooperation mit SJD – Die Falken Düsseldorf.„Wer hat das größte „Antifa“-Banner in Düsseldorf?“ So würde die erste Frage lauten, wäre INPUT ein Pub-Quiz-Abend. Anfang Februar 2022 tauchte bei den wöchentlichen rechts-offenen bis offen extrem rechten Demos der „APO“-Bewegung (ehemals „Querdenken“ Düsseldorf bzw. NRW) der Pandemieleugner*innen und Impfgegner*innen in Düsseldorf erstmals ein Banner mit der Aufschrift „Echte Antifa“ auf, verziert mit dem klassischen Logo der Antifaschistischen Aktion und einem schwarz-roten Stern. Davor oder dahinter laufen die üblichen Reichsbürger*innen, stadtbekannte Neonazis, beispielsweise von der „Bruderschaft Deutschland“, Burschenschaftler der „Rhenania Salingia“, AfD/JA- und „identitäre“ Aktivist*innen und viele, viele Wutbürger*innen. Gemeinsam beschimpfen sie den sich langsam formierenden Gegenprotest mit „Nazis raus!“.
Steht die Welt auf dem Kopf? Keineswegs. Die vermeintlich neuen Formen und Player der Bewegung sind oft altbekannt aus der (extrem) rechten Szene, und auch die Aneignung von linken Konzepten, Aktionsformen und Begriffen sowie deren 180 Grad-Umdeutung ist nicht neu. Die INPUT-Veranstaltung bietet ein Update zu aktuellen Entwicklungen und Raum für Diskussionen – auch über Gegenkonzepte.