Lokale Neonazis und Mitglieder der extrem rechten Kleinpartei „Die Republikaner“ planen für Samstag, den 26. Februar eine „Mahnwache“ vor dem Universitätsklinikum Düsseldorf an der Moorenstraße.
Antifaschist*innen aus Düsseldorf weisen auf die neonazistische Versammlung hin und rufen zur Eigeninitiative auf.
Nazis morden – auch Kinder!
Der Düsseldorfer Kreisverband der inzwischen bedeutungslosen extrem rechten Partei „Die Republikaner“ (REP) ruft seit einigen Tagen dazu auf, „Flagge“ zu zeigen gegen ein angebliches „Zentrum der Pädophilen in Düsseldorf “ (tatsächlich eine begrüßenswerte Beratungsstelle zur Prävention). Geworben wird für eine „Mahnwache“ unter dem Motto „Schluss mit Therapie – Kinderschänder gehören weggesperrt“ einer schon seit Jahren inaktiven „Republikanischen Jugend“ (RJ). Stattfinden soll diese am Samstag, 26. Februar 2022, ab 13 Uhr gegenüber dem Fußgänger*innenzugang zum Gelände der Uni-Kliniken auf der Moorenstraße (Straßenbahn-Haltstelle Uni-Kliniken). Als Initiator darf der von Benrath nach Wersten verzogene Neonazi Manuel Senk gelten, der gemeinsam mit seinen wenigen Freund*innen zuletzt unter dem Label „Aktionsgruppe Düsseldorf“, zuweilen auch „Autonome Nationalisten Düsseldorf“, „Autonome Aktivisten Düsseldorf“ oder „Nationaler Widerstand Düsseldorf“ firmierte. Zugleich trat er 2020 als Kommunalwahlkandidat der sich als „rechtskonservativ“ verstehenden REP auf und ist eng mit der Düsseldorfer NPD-Resterampe verbandelt. Senk war in den letzten Jahren an mehreren Angriffen auf Personen beteiligt, die er als „Linke“ wahrnahm. Hierbei kamen auch Waffen zum Einsatz. Wahrnehmbar ist seine Minigruppe zudem durch die Teilnahme an neonazistischen Demonstrationen und das rege Anbringen neonazistischer Aufkleber und Plakate, aktuell insbesondere in Wersten. Eines der Klebermotive wirbt für das rechtsterroristische Netzwerk „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Vgl. Düsseldorfer Neonazis werben für den NSU
Neben dem über REP-Strukturen verbreiteten RJ-Aufruf existiert ein zweiter Aufruf von Senks „Aktionsgruppe“, in dem erwartungsgemäß die REP-Forderung nach „Wegsperren“ durch die nach der Todesstrafe ersetzt wurde.
Dass sich Neonazis, also Personen, die sich positiv auf den Nationalsozialismus und damit auch auf dessen Verbrechen beziehen, um das Wohl von Kindern sorgen, während ihre großen Vorbilder über 1,5 Millionen Kinder vergasten, erschossen, verhungern ließen oder sonst wie ermordeten, ist an Widerwärtigkeit und Verlogenheit kaum zu überbieten. Aber natürlich wissen auch Neonazis um die Emotionalität, die mit dem Thema Missbrauch von Kindern verbunden ist. Darum versuchen sie schon seit vielen Jahren, dieses Thema aufzugreifen, um Bündnisfähigkeit in die Mitte der Gesellschaft zu erwirken. So auch in diesem Fall.
Welches Thema die extreme Rechte auch immer aufgreift: Es gilt nach wie vor, dass ihr kein Fußbreit Raum gegeben werden darf, um ihre menschenverachtende Propaganda zu verbreiten. Alle Antifaschist*innen sind also dazu aufgerufen, am Samstag auf der Moorenstraße ihren Protest gegen die neonazistische „Mahnwache“ auszudrücken.