Antifa-PM zur „DügIdA“-Demo am 8. Dezember [+ Updates]

Zur Dokumentation: Pressemitteilung vom 3. Dezember von Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Düsseldorf:

RechtspopulistInnen und Neonazis wollen am 8. Dezember in Düsseldorf demonstrieren – AntifaschistInnen rufen zum Protest „Gegen jede rassistische Hetze!“ auf.

Bereits am 24. November berichtete der von der „LOTTA – antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen“ betriebene Blog „NRW rechtsaußen“, dass aus rechtspopulistischen Kreisen für den 8. Dezember eine nrw-weite, antimuslimische Demonstration unter dem Motto „NRW gegen Islamisierung“ in Düsseldorf in Planung sei. [1] Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Düsseldorf rufen ebenso wie weitere Organisationen und Initiativen [2] zu Gegenprotesten auf.

Veranstaltet wird die Aktion von „DÜGIDA – Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes“, einer zwischenzeitlich offiziellen Untergruppierung von „PEGIDA – Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Federführend organisiert wird sie u.a. von Alexander und Angela Heumann aus Düsseldorf. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Alexander Heumann war im Mai 2014 Kommunalwahlkandidat der „Alternative für Deutschland“ (AfD), gehört dem Vorstand der rassistischen “Bürgerbewegung Pax Europa” an und hielt zuletzt auf der
Kundgebung der „Hooligans gegen Salafisten“ (HOGESA) in Hannover eine Rede. Auch Angela Heumann trat als AfD-Kommunalwahlkandidatin in Erscheinung. Beide gehören dem Rechtsaußenflügel der AfD an und wirken in der „Patriotischen Plattform“ mit.

Die Aktion wird von DÜGIDA als „1. Spaziergang“ angekündigt. Sammelpunkt ist der Platz des Landtages, bislang haben fast 1.000 Personen in sozialen Netzwerken ihre Teilnahme angekündigt. Offenbar sind zukünftig wöchentliche „Abendspaziergänge nach dem Dresdner Vorbild“ in Planung.

Kai Rudolph, Sprecher der Düsseldorfer Antifaschistinnen und Antifaschisten: „Die immer größer werdenden PEGIDA-Demos in Dresden, mehrere HOGESA-Demos und auch ein Blick auf die Liste der für den 8. Dezember angekündigten Personen zeigen, wer sich hier zusammenfindet.
Vom rassistischen Stammtischpersonal und Bürgermob über RechtspopulistInnen, NPD-ParteigängerInnen und rechten Hooligans bis hin zu organisierten, militanten Neonazis ist alles vertreten, was das heutige Rechtsaußen-Spektrum hergibt. Beim Thema ‚Gegen die Islamisierung des Abendlands‘ verwundert dieses Bündnis nicht: Der gemeinsame Feind ist eine multikulturelle Gesellschaft – transportiert über Begrifflichkeiten wie ‚Salafismus‘ und ‚Islamisierung‘, der gemeinsame Bezugspunkt heißt Nationalismus.“

Rudolph: „Wir rufen dazu auf, sich am 8. Dezember um 17.30 Uhr zum Protest gegen die DÜGIDA-Aktion unter dem Motto ‚Gegen jede rassistische Hetze! Gegen Rechtspopulismus und Neonazismus!‘ am Johannes-Rau-Platz an der Rheinkniebrücke zu versammeln.

[1]
http://nrwrex.wordpress.com/2014/11/24/d-pegida-demo-am-8-dezember-in-dusseldorf-angekundigt/

[2]
http://www.stay-duesseldorf.de/dusseldorf-sagt-refugees-welcome-fluchtlinge-seid-willkommen-in-unserer-stadt-ist-kein-platz-fur-rassistische-hetze/

Weitere Informationen finden sich bei dem Microbloggingdienst „Twitter“ unter dem Hashtag #nodügida

Zur Dokumentation – Artikel von NRW rechtsaußen (03.12.2014)

DÜSSELDORF – Wie berichtet hat der Düsseldorfer PEGIDA-Ableger DÜGIDA (“Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlands”) um Angela und Alexander Heumann für den Abend des 8. Dezembers eine als “1. Spaziergang” und “Auftaktveranstaltung für NRW im Geiste der PEGIDA-Demonstrationen in Dresden” bezeichnete Aktion unter dem Motto “NRW gegen Islamisierung” vor dem nordrhein-westfälischen Landtag angemeldet. Währenddessen haben über 1.000 “Abendland”-VerteidigerInnen ihre beabsichtigte Teilnahme bekundet.
Das gesamte Rechtsaußen-Spektrum mobilisiert
Trotz der erwartungsgemäß erfolgten verbalen Distanzierung der selbsternannten “Bürgerbewegung” von “Rechtsextremen oder Rassisten” sowie “jeglichem Extremismus” und der Betonung einer Überparteilichkeit ist für DÜGIDA und PEGIDA klar, wo der Feind steht: der “islamische Extremismus, der neben dem Linksextremismus aus unserer Sicht eines der größten aktuellen Probleme in diesem Land darstellt”. Auch wenn die eine oder andere verbale Distanzierung einige AnhängerInnen extrem rechter bis neonazistischer Gruppierungen aktuell verärgert, so mobilisiert nahezu die gesamte regionale extreme Rechte nach Düsseldorf. Unter anderem mit dabei sind “pro Köln”, “pro NRW”, “Die Republikaner”, die Düsseldorfer DB-Burschenschaft “Rhenania Salingia”, der NPD-Landesverband und einige Kreisverbände der “Die Rechte”. Als Redner wird der “Die Freiheit”-Vorsitzende Michael Stürzenberger angekündigt, der bereits – ebenso wie Alexander Heumann – bei der HOGESA-Kundgebung in Hannover eine Rede hielt. Und so verwundert es auch nicht, dass sich einzelne Hooligans bereits als Ordner für den 8. Dezember zur Verfügung gestellt haben. “Vom rassistischen Stammtischpersonal und Bürgermob über RechtspopulistInnen, NPD-ParteigängerInnen und rechten Hooligans bis hin zu organisierten, militanten Neonazis ist alles vertreten, was das heutige Rechtsaußen-Spektrum hergibt”, so “Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Düsseldorf” in einer heutigen Pressemitteilung: “Beim Thema ‚Gegen die Islamisierung des Abendlands‘ verwundert dieses Bündnis nicht: Der gemeinsame Feind ist eine multikulturelle Gesellschaft – transportiert über Begrifflichkeiten wie ‚Salafismus‘ und ‚Islamisierung‘, der gemeinsame Bezugspunkt heißt Nationalismus.“
“Regelmäßiger Abendspaziergang im Sinne der Dresdner Montagsdemos”
“Selbst die Polizei erwartet 1000 Leute”, teilte DÜGIDA kurz nach ihrem gestrigen Kooperationsgespräch mit der Polizei mit. Bereits zuvor war auf dem rassistischen Blog “pi-news” zu lesen, dass “diese erste Demonstration […] stationär” sei, sich “aber schon beim nächsten Mal ebenfalls zu einem regelmäßigen Abendspaziergang im Sinne der Dresdner Montagsdemos” entwickeln werde. Die Polizei habe sich dennoch schon für den 8. Dezember, so DÜGIDA, “zu einem romantischen Spaziergang der Demo am Rhein breitschlagen lassen”. Man gehe “am Fernsehturm vorbei, am Bürgerpark am Rhein entlang”, mache “dann eine Kurve” und gehe “an der anderen Seite des Bürgerparks an der Seite des Hafenbeckens zurück zum Anfangspunkt. Keine lange, aber wunderschöne Strecke!” Kurz nach der Veröffentlichung der Demoroute war diese auch schon wieder von der DÜGIDA-Seite verschwunden.

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2 Antworten zu Antifa-PM zur „DügIdA“-Demo am 8. Dezember [+ Updates]

  1. Hmmmm also ich der heute auf der Dügida Demo war wollte mitteilen das eure Antifantengruppe wieder Krawalle schob und ihr mich 3 Minuten lang vor der Kammera habt .Als ich fragte was eigentlich die Einstellung zu dem Thema Inzest/strafbar oder nicht sei ging dann die Cam schnell weg:Seltsamerweise wollten sich dann die Grünen nicht mehr äussern…muhahahahah
    Ahooooo

  2. Stephan Vandebroecke sagt:

    Ehrlich gesagt beste Antifaleute, tut euren Ton und vor allem eurer arrogante überheblichkeit mich viel und viel mehr denken an das Deutschenbild in unsere niederländische Besatzungsliteratur als das was ich bisher sah und las über die Pegida-Demos.
    Und nein ich bin bestimmt kein Islamhasser, sogar Unterstützer des NL Palestina-Commitees, aber tut mir leid was ich bisher von auch sah tut mir echt denken an die Vorhersage von Ignazio Silone.

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