„DÜGIDA“ – Teil 13

NRW rechtsaußen berichtet über die gestrige DÜGIDA-Demonstration:

D: 65 DüGIDA-Marschierer in Düsseldorf

DÜSSELDORF – Eine besonders skurrile Szene bildete den Abschluss der zwölften DÜGIDA-Innenstadtdemo am 13. April. Versammlungsleiter Bastian Pufal, Aktivist von „pro NRW“, forderte die etwa 65 anwesenden TeilnehmerInnen auf, einen Kreis zu bilden, da noch etwas ganz Besonderes verkündet werden soll. Dann trat ein Teilnehmer ans Mikro, ganz schön aufgeregt sei er, sagte er, bevor er dann „seine Monique“ nach vorne bat. Es kam, was kommen musste: Er fragte sie, ob sie seine Frau werden wolle. Pufal gratulierte und versprach, man werde „in Mannstärke“ hinfahren, um das Ehegelübde zu bezeugen. Stolz verkündete er, dass dies der erste Heiratsantrag bei einer PEGIDA-Veranstaltung gewesen sei, keine der anderen GIDAs könne da mithalten. Ansonsten unterschied sich die Veranstaltung kaum von den vorangegangenen.

Seit Anfang März darf Melanie Dittmer ihre Versammlung nicht mehr selbst leiten und nicht als Rednerin auftreten, seit zwei Wochen hat Pufal ihren Job übernommen. Nicht selten raunt sie ihm zu, was er noch anzusagen habe. Aufgrund eines zeitgleichen Heimspiels von „Fortuna Düsseldorf“ waren diesmal kaum TeilnehmerInnen aus dem Fußball-Spektrum vertreten. Allerdings gab sich der Bonner „pro NRW“-Ratsherr Christopher Freiherr von Mengersen wieder die „Ehre“ – standesgemäß in Reitstiefeln. Er steuerte einen Redebeitrag bei, ebenso wie Ariane Meise. Die stellvertretende Vorsitzende der NPD in NRW echauffierte sich über den Kultur- und Wirtschaftsimperialismus der USA. Passend dazu trug sie beim anschließenden „Spaziergang“ ein Schild mit der Aufschrift „USA go home“.

Der „Spaziergang“ zog sich dann stark in die Länge. Zuerst musste eine Sitzblockade von etwa 20 DÜGIDA-Gegner_innen umlaufen werden. Vor einem Restaurant fühlte Pufal sich dann durch von einem Gast gezeigte Mittelfinger beleidigt und wollte Strafanzeige stellen. Da die Polizei nicht sofort die Personalien feststellte, warf er ihnen Strafvereitelung im Amt vor und kündigte an, nicht weiterzugehen, bis die Personalien des „Störers“ aufgenommen seien. Auch eine neue Parole hatte er sich ausgedacht: Da seine bisherige Lieblingsparole nicht mehr gerufen werden dürfe, änderte er sie ab in „Wir wollen keine Dschihadistenschweine“. Per Telefon habe er gerade von DÜGIDA-Anwalt Björn Clemens das Okay erhalten.

So richtig wollte sich die Parole unter der AnhängerInnenschaft jedoch nicht durchsetzen. Lieber brüllte man gegen „die Antifa“. Hier kam auch die ebenfalls per Auflage untersagte Parole „Linkes Gezeter – 9 Millimeter“ zum Einsatz. Beim Abschluss der Kundgebung forderte Pufal die Teilnehmenden dann auch auf, diesen Spruch beim nächsten Mal zu unterlassen.

In Duisburg fiel an diesem Montag der Marsch von PEGIDA-NRW aus, nachdem der Anmelder Marco Carta-Probach in der vergangenen Woche seinen Rückzug erklärt hatte. In Düsseldorf sorgte die Polizei erneut mit einem großen Aufgebot für einen fast reibungslosen Marsch durch die Innenstadt. Nach der Auflösung der Versammlung bedankte sich Pufal deshalb noch bei Polizei. Bis auf ein paar Zwischenfälle, habe die Kooperation ja gut funktioniert. Ein Ende der DÜGIDA-Märsche zeichnet sich noch nicht ab.

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