Die dritte „Republikaner“-Kundgebung am 3. Oktober 2015 in Düsseldorf-Garath

Nicht weniger als sechs Redner präsentierten die Düsseldorfer „Republikaner“ (REP) am „Tag der deutschen Einheit“ in ihrer lokalen Hochburg, dem Düsseldorfer Stadtteil Garath, bevor dann eine kurze, im Vergleich zur Kundgebung zahlenmäßig bereits dezimierte, knapp 60-köpfige Demonstration bis in die Nähe einer noch nicht bezogenen Flüchtlingsunterkunft folgte.

Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem

Versammlungsleiter Karl-Heinz Fischer (Kreisvorsitzender Düsseldorf und Mitglied der Bezirksvertretung Garath), Kevin Krieger (Oberbürgermeisterkandidat aus Köln), Mario Malonn (Stadtratsmitglied in Duisburg), Thomas Kik (Stadtratsmitglied in Wuppertal), Uwe Schulz (Düsseldorf, vorgestellt als „Sozialpolitischer Sprecher“) und André Maniera (Landesvorsitzender und Mitglied des Düsseldorfer Stadtrats) hatten vor Start des „Laufes“ den zirka 75 an der Kundgebung teilnehmenden „Patrioten“ ausführlichst erklärt, dass sich diese in Düsseldorf befänden – und nicht in „Asylcity“, so Maniera, der die Versammlung moderierte. „Andere Kulturen“ seien schließlich – so Fischer zuvor – dafür da, dass man sich an ihnen erfreuen könne – und eben nicht über sie ärgern müsse. Offenbar hatte er dabei den einen oder anderen seiner Urlaube oder Restaurantbesuche im Sinn. Und alle, die „tatsächlich“ verfolgt würden und (erst einmal) bleiben dürften, hätten sich gefälligst anzupassen und in Bescheidenheit und Dankbarkeit zu verharren, da waren sich alle Redner offenbar einig.
„Bürgerinteressen“ müssten im Vordergrund stehen und nicht eine „pauschale Willkommenskultur“. Es ginge, so Schulz, zudem nicht an, dass manchen Flüchtlingen „50,- Euro pro Tag“ und Person für „Catering“ sowie teils sehr noble Unterkünfte zur Verfügung stünden, während (deutsche) Obdachlose hungrig und ohne Dach über dem Kopf blieben.

Wahlkampf, TeilnehmerInnen und Wiederholungsgefahr

Insbesondere Krieger und Malonn nutzten die Gelegenheit, mit Blick auf die nächsten Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen, massiv Wahlwerbung für die „Republikaner“ zu machen. Keinen Zweifel ließen die REP daran, dass ihre dritte lokale Kundgebung in 2015 nicht die letzte gewesen sei, schon für November sei wieder etwas in Planung. Aber auch den REP dürfte nicht verborgen geblieben sein, dass sich die TeilnehmerInnenzahlen im Vergleich zu den beiden ersten Auftritten in Garath (13. Juli 2015: 90 ; 8. August 2015: 130 ) bereits auf Talfahrt befinden. Unter den 75 „Patrioten“ befanden sich nur 15 bis 20 REP, insbesondere aus Düsseldorf, Köln (die größte REP-Gruppe), Duisburg und vom Niederrhein. „Besorgte“ rechte Altskins und „Bürger“ aus Garath (die insgesamt größte Gruppe), einige DÜGIDA- und PEGIDA-GängerInnen, der eine oder andere, der auch schon auf militanten Neonazidemos gesichtet wurde, rundeten die „Wutbürger“-Schar ab. Ob ein derartiges Spektakel aber jetzt schon von Garath mit nicht peinlicher TeilnehmerInnenzahl in andere Stadtteile verlegbar wäre – ein Vorhaben, dass von den REP schon mehrfach angedeutet wurde -, darf eher angezweifelt werden. Dennoch versuchen Maniera und Co. derzeitig, exakt hierauf hinzuarbeiten und sich eine Art „Hausmacht“ auf der Straße aufzubauen. Dabei scheint es ihnen keine größere Problem zu bereiten, hierbei auch mit rechten Altskins und Hools zusammenzuarbeiten – solange diese den rechten Arm unten halten und keine potenziellen WählerInnen verschrecken.

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