Proteste gegen Pandemieleugner*innen am 6. Dezember

Für den 6. Dezember planen die rechtsoffenen Gruppierungen ‚Querdenken Düsseldorf/Dortmund‘ Großveranstaltungen in Düsseldorf.
Nach derzeitigem Kenntnisstand wollen die Pandemie-Leugner*innen ein sog. „Festival“ im Rheinpark Golzheim durchführen. Zusätzlich kursiert eine Einladung zu einer Veranstaltung auf dem Johannes-Rau-Platz.
Die Gruppierung ‚Querdenken Krefeld‘ hat zudem eine Versammlung an der Rheinpromenade/Alter Hafen angekündigt.

Bis zum 6. Dezember können sich noch Änderungen ergeben. Aktuelle Informationen finden sich in der Lokalpresse und bei Twitter unter #dus0612.
Möglicherweise haben die Pandemie-Leugner*innen weitere Versammlungen angemeldet, ohne sie der breiten Öffentlichkeit bekannt zu gegeben. Hier könnte eine ähnliche Taktik greifen wie bei den ‚Querdenken‘-Kundgebungen am 15. November in Düsseldorf: dabei fanden zwei Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten statt – während des Wechsels von einer Veranstaltung zur anderen entstand eine als „Spaziergang“ verbrämte Spontan-Demonstration. Angesichts einer erwarteten Teilnahme von gewaltaffinen Neonazis ergäbe sich daraus eine wesentlich dynamischere Lage für Antifaschist*innen.

Aufgrund der angekündigten Redner*innen und Sänger*innen, die unter den Pandemie-Leugner*innen eine gewisse Prominenz genießen, ist mit mehreren Tausend Versammlungsteilnehmenden zu rechnen. Die bisherigen Veranstaltungen hiesiger Pandemie-Leugner*innen waren geprägt von wirren Verschwörungsmythen, NS-Relativierungen und Antisemitismus.[1][2]

Neben den üblichen rechtslastigen Pandemie-Leugner*innen, die seit Mai unter dem Label ‚Corona Rebellen Düsseldorf‘ wöchentliche Versammlungen in der Landeshauptstadt durchführen, haben sich zusätzlich vermehrt Neonazis, rechte Hooligans und Rocker aus Nordrhein-Westfalen angekündigt. Innerhalb des Rechtsaußen-Spektrums lässt sich eine überregionale bis bundesweite Mobilisierung beobachten.

Ein antirassistisches Bündnis ruft zum Gegenprotest auf:

6. Dezember, 12:30 Uhr Grabbeplatz

Weitere Gegenproteste finden auf dem Burgplatz, dem Corneliusplatz und vor der Hilarius Gilges-Gedenktafel, Joseph-Beuys-Ufer gegenüber der Reuterkaserne, statt.

Auch bei den Gegenprotesten gilt es auf die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu achten und konsequenten Abstand zu jeder Art von Antisemitismus zu halten!

In folgenden Städten gibt es Treffpunkte für die organisierte Anreise zu den Gegenprotesten:


10:30 Uhr, Köln Hbf (Eingang)

10:45 Uhr, Dortmund Hbf (Nordausgang)
11:15 Uhr, Oberhausen Hbf
11:20 Uhr, Bahnhof Essen-Altenessen
11:30 Uhr, Duisburg Hbf
11:45 Uhr, Krefeld Hbf

  1. [1] Netzwerk für Extremismusforschung in Nordrhein-Westfalen [Hrsg.]: Pandemieleugnung und Extreme Rechte in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2020, S. 8-12. https://www.bicc.de/uploads/tx_bicctools/CoRE_Kurzgutachten3_2020.pdf[zurück]
  2. [2] Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus e.V. (Bundesverband RIAS) [Hrsg.]: Antisemitismus im Kontext der Covid-19-Pandemie, Berlin 2020, S. 41-43. https://report-antisemitism.de/documents/2020-09-08_Rias-bund_Antisemitismus_im_Kontext_von_covid-19.pdf
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