REP-Demo auf dem Gehweg in Oberbilk

Zu einer fremdenfeindlichen Demonstration in Düsseldorf-Oberbilk versammelten sich am 19. März zeitweilig 35 Personen. Mit dem Motto „Düsseldorfer Bürgerprotest gegen das Asylchaos“ hatte der lokale Kreisverband der ‚Republikaner‘ (REP) in diesem Jahr zum dritten Mal zu einer öffentlichen Veranstaltung aufgerufen.

Neben REP-Mitgliedern diverser NRW-Kreisverbände und etwa ein Dutzend Anhänger*innen aus dem Düsseldorfer Süden, waren auch Partei-Funktionäre aus Bayern anwesend. Nach Angaben der „Rheinischen Post“ befanden sich unter den Teilnehmer*innen mehrere Personen, gegen die im Zusammenhang mit gewalttätigen Ausschreitungen bei früheren REP-Demonstrationen in Garath ermittelt wird.1

2/3 des REP-Bundesvorstandes auf dem Oberbilker Markt

Die knapp zweistündige Veranstaltung wurde um 13:15 Uhr von André Maniera (Düsseldorfer Ratsherr) auf dem Oberbilker Markt in Höhe der Polizeiwache eröffnet. Der Vorsitzende des nordrhein-westfälischen REP-Landesverbandes bediente in seiner Rede mehrere rechte Feindbilder mit den immer gleichen Phrasen.
Auch Karl-Heinz Fischer, der lokale Kreisvorsitzende und Bezirksvertreter für Garath und Hellerhof, gab abermals xenophobe Äußerungen von sich. Sein Kreisverband hatte nach eigenen Angaben Mitte Januar in Oberbilk eine rassistische Kampagne gestartet, die bis auf die fachgerechte Entsorgung von Altpapier, keine Resonanz hatte. Noch am 18. März versuchten REP-Mitglieder im Stadtteil mit Flugblättern für die Kundgebung zu werben. Anwohner*innen blieben der rechten Versammlung jedoch fern.
Hohen Partei-Besuch bekamen die ‚Republikaner‘ hingegen von ihrem Bundesvorsitzenden, Johann Gärtner. Der ebenfalls aus Bayern angereiste Hermann Mack (Kreisrat Dillingen an der Donau) hielt zudem eine weitere Rede.
Mit Johann Gärtner, André Maniera, Thomas Kik und Ralf Goertz waren zwei Drittel des Bundesvorstandes der Rechtsaußen-Partei auf dem Oberbilker Markt vertreten.

„Bürgerprotest“ auf dem Bürgersteig

Nach einer knappen Stunde rassistischer Redebeiträge, setzte sich gegen 14:08 Uhr ein noch 27-köpfiger Demozug in Bewegung. Einige Anhänger*innen, unter anderem die Parteifunktionäre aus Bayern, beteiligten sich nicht an dem von Polizist*innen eskortierten Spaziergang.
Der selbsternannte „Düsseldorfer Bürgerprotest“ musste sich mit dem Bürgersteig der Kölner Straße zufriedengeben. Dabei konnten die mitgeführten Banner aufgrund der geringen Breite des Gehweges kaum präsentiert werden.
Die insgesamt etwa zwei Kilometer lange Strecke verlief – weitgehend in Zweier- und Dreierreihen – vom Oberbilker Markt über die Kölner Straße zum Worringer Platz und auf dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt.

Auffällig war die ausgebliebene Unterstützung durch die benachbarten REP-Kreisverbände. In der Vergangenheit hatten immer wieder Partei-Mitglieder aus Köln und Duisburg an den Veranstaltungen in Düsseldorf mitgewirkt. Der stellvertretende Duisburger Kreisvorsitzende, Christopher Wrobel, wurde im Vorfeld sogar als Redner angekündigt. Er blieb der Veranstaltung jedoch erneut fern.

Mit dem Abspielen der deutschen Nationalhymne endete um 15 Uhr die rechte Versammlung, die von Protesten begleitet wurde und darüber hinaus kaum Außenwirkung erlangte.

Aus Sicht der Düsseldorfer ‚Republikaner‘ ist ihre Demonstration in Oberbilk dennoch erfolgreich verlaufen und Anlass für weitere Veranstaltungen: „Als Sprachrohr der schweigenden Mehrheit“ wollen die REPs „den Protest quer durch die gesamte Stadt tragen“.

Eigenen Angaben zufolge haben Mitglieder des Kreisverbandes zuletzt über Ostern in mehreren Stadtteilen Flyer verteilt.

  1. 1 http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/demo-fussball-fruehlingsfest-die-polizei-hatte-viel-zu-tun-aid-1.5851679 [zurück]
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