Veranstaltungshinweise März


Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf bietet am 1. März einen öffentlichen Rundgang durch die Sonderausstellung „Im Niemandsland – Die Abschiebung der polnischen Juden aus Düsseldorf 1938“ an. Beginn der Führung ist 15 Uhr in der Gedenkstätte, Mühlenstraße 29.

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März finden am 5. und am 12. März Vorträge statt, die zum Begleitprogramm der lokalen Mahn und Gedenkstätte gehören. Beide Veranstaltungen finden in Kooperation mit der Villa Merländer (NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld), der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf e.V. und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf statt.

Zu einem Vortrag mit dem Titel „mutig – weiblich – unvergessen: helfen und heilen“ lädt die Mahn- und Gedenkstätte am 5. März ein.
1922 wurde Selma Meyer als erste Frau im Fach Pädiatrie (Kinderheilkunde) und als zweite Frau an einer deutschen medizinischen Fakultät habilitiert. 1927 wurde sie an der Medizinischen Akademie Düsseldorf als erste Frau in Deutschland zur außerplanmäßigen Professorin für Kinderheilkunde ernannt.
Hedwig Jung-Danielewicz studierte 1902 „als Sohn von“ Medizin in Heidelberg. Alle Anmeldeformulare waren auf rein männliche Studenten ausgerichtet, aber dennoch wurde sie zum Studium zugelassen. Nach dem Studium ließ sie sich als erste Ärztin in einer Privatpraxis (für Frauen und Kinder) auf der Schadowstraße 72 nieder.

Die jüdischen Ärztinnen Hedwig Jung-Danielewicz und Selma Meyer waren Koryphäen im Bereich der Medizin. In der Düsseldorfer Erinnerungskultur finden sie aber im Vergleich zu ihren Kollegen kaum Beachtung. Astrid Hirsch, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte widmet sich in diesem Vortrag der Frage nach der Sichtbarkeit von Frauen in der Erinnerungskultur. Was müssen sie leisten, um öffentliche Würdigung zu erfahren? Welche Formen der Erinnerung gibt es in Düsseldorf überhaupt zu Frauen, die während der Zeit des NS aktiv waren und Haltung zeigten?
Der Vortrag beginnt 19 Uhr in der Gedenkstätte an der Mühlenstraße 29.

Das Bündnis ‚Feministischer Kampftag Düsseldorf‘ ruft anlässlich des Weltfrauentages für den 7. März zur feminsitischen Vorabenddemo auf. In dem Aufruf positioniert sich das Bündnis gegen rassistische, antisemitische, nationalistische, antifeministische, sexistische Politik und den weltweiten Rechtsruck. Die Demo startet 17:30 Uhr vor dem Rathaus am Marktplatz.

Sandra Franz, Historikerin und Leiterin der Villa Merländer (NS Dokumentationsstelle Krefeld), hält am 12. März einen Vortrag zum Thema „Frauen als NS-Täterinnen“. In dem Vortrag werden anhand von lokalen Beispielen die Rolle von Täterinnenschaft und Geschlecht beleuchtet. Dabei werden sowohl die Handlungsoptionen von Frauen im Nationalsozialismus aufgezeigt als auch ihre jeweiligen Möglichkeiten zur Einflussnahme. Zur Sprache kommt dabei auch die Frage, wie Täterinnen im Vergleich zu Tätern in der juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung nach 1945 behandelt wurden.
Veranstaltungsbeginn ist 19 Uhr in der Gedenkstätte, Mühlenstraße 29.

Update vom 13. März 2020:
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie schließt die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf ab dem 14. März bis auf Weiteres. Sämtliche Veranstaltungen (Führungen, Workshops, Vorträge, Stadtrundgänge) fallen aus. Das gilt u.a. für die ursprünglich geplante Ausstellungseröffnung am 23. März und für alle anderen Veranstaltungen der nächsten Zeit.

Die lokale Mahn- und Gedenkstätte bietet am 15. März eine öffentliche Führung mit Schwerpunkt an. Die Dauerausstellung thematisiert im März Freiheit und Befreiung. Wie fühlt es sich für Bandela nach einer endlosen Lager-Odyssee an, befreit zu werden? Ist die 17-Jährige wirklich „frei“, als sie im Sommer 1945 nach Düsseldorf zurückkehrt?
Die Sonntagsführung beginnt 15 Uhr in der Gedenkstätte an der Mühlenstraße 29.

Upadte vom 18. März 2020:
Aufgrund der aktuellen Situation (Corona-Virus) bleibt der Erinnerungsort Alter Schlachthof ab sofort (16.3.2020) bis auf Weiteres geschlossen. Der Publikumsverkehr wird erst mit Wiedereröffnung der Bibliothek der HSD wiederaufgenommen. Die bis einschließlich 19.4.2020 geplanten Veranstaltungen des Erinnerungsort Alter Schlachthof müssen leider entfallen.

Am 19. März findet zum Thema „Vergessene Opfer? (K)eine Frage der Wahrnehmung“ eine Podiumsdiskussion mit Kutlu Yurtseven, Ceren Türkmen und Heike Kleffner statt.
Die Journalistin und Leiterin des „Bundesverbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V.“, Heike Kleffner, recherchiert „Vergessene Opfer“: Alleine im Zeitraum 1990 bis 2019 sind mindestens 24 Menschen in Nordrhein-Westfalen bei rechts, rassistisch oder antisemitisch motivierten Gewalttaten getötet worden. Hinzu kommen mindestens weitere acht Verdachtsfälle, in denen ein entsprechendes Tatmotiv naheliegt. Doch lediglich elf der Getöteten sind bislang auch offiziell als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt. Noch weniger bekannt sind rassistische Brandstiftungen und Tötungsdelikte der 1970er und 1980er Jahre. Der Initiative „Keupstraße ist überall“ und der „Initiative Duisburg 1984“ ist es durch intensive Recherchen gelungen, die Erinnerung an vergessene Todesopfer rassistischer Gewalt in der Öffentlichkeit zu verankern.
Die Podiumsdiskussion ist Teil der Veranstaltungsreihe „Erinnern heißt Handeln VII“ des Erinnerungsortes Alter Schlachthof und beginnt 18 Uhr im Gebäude 3, Raum 1.001., Hochschule Düsseldorf, Münsterstraße 156.

Update vom 18. März 2020:
Auch der Aktionstag gegen Rassismus wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

Das Gleichstellungsbüro Düsseldorf ruft für den 20. März zum „Aktionstag gegen Rassismus“ auf. Die Veranstaltung beginnt 14 Uhr auf dem Schadowplatz.

In den Räumen der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf findet am 23. März eine Vernissage zur Sonderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ statt. Die Wanderausstellung befasst sich mit einer der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Adolf Hitler und anderer nationalsozialistischer Führer ist unbestreitbar, aber sie waren von unzähligen anderen abhängig. Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so viele die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so wenige den Opfern geholfen?
Beginn ist 19 Uhr in der Gedenkstätte, Mühlenstraße 29.


Update vom 15. März 2020:
Wegen der Coronavirus-Epidemie finden bis einschließlich 19. April 2020 keine Veranstaltungen im Kulturzentrum ZAKK statt.

Der antifaschistische Themenabend befasst sich am 31. März mit dem sog. „Hannibal-Komplex„. Der Vortrag mit Sebastian Erb (taz-Redakteur aus Berlin) beginnt 19:30 Uhr im Kulturzentrum ZAKK, Fichtenstraße 40.

Dieser Beitrag wurde unter Antisemitismus, ARCHIV, LOCAL, Veranstaltung veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.