Veranstaltungshinweise November

Für den 4. November mobilisieren verschiedene israelfeindliche Akteur*innen zu einer „Großdemonstration“ in Düsseldorf. Zuletzt nahmen am 21. Oktober etwa 7.000 Menschen an einer ähnlichen Versammlung teil. Zahlreiche anti-israelische Agitationen und antisemitische Inhalte blieben dabei unwidersprochen. Bei der angekündigten Veranstaltung sind weitere antisemitische Vorfälle zu befürchten.
Die Gruppe „Kö Antifa“ hat Versammlungen angemeldet, die sich gegen Antisemitismus richten. Geplant sind Proteste an vier Standorten (z.B. 13:30 Uhr auf dem Immermannplatz), die in Nähe zur israelfeindlichen Demo stattfinden sollen.

 

Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf und die Mahn- und Gedenkstätte der NRW- Landeshauptstadt laden zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 ein.
Am 9. November finden dazu zwei unterschiedliche Gedenkveranstaltungen am ehemaligen Standort der 1938 niedergebrannten Synagoge, Kasernenstraße/Ecke Siegfried-Klein-Straße statt:
Ein stilles Gedenken beginnt um 9:45 Uhr an der Gedenktafel für die Große Synagoge an der Kasernenstraße.
Der Künstler Mischa Kuball wird ab 22:30 Uhr seine Installation ‚missing link_‘ auf der Kasernenstraße zeigen. Die vorerst temporäre Lichtinstallation , die das Gedenken an die im Nationalsozialismus zerstörte , zentrale Synagoge der in den Mittelpunkt stellt, wird ergänzt um eine eigens entstandene App mit Informationen, historischen Abbildungen und Zeitzeug*innenberichten. Die eigentliche Installation beginnt um 23 Uhr – dem Zeitpunkt, an dem die Große Synagoge damals angezündet wurde.

Das Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses liest am 9. November Texte jüdischer Autor*innen. Die Veranstaltung beginnt 18 Uhr im Foyer des Düsseldorfer Schauspielhauses, Gustaf-Gründgens-Platz 1. Der Eintritt ist frei.

Jedes Jahr erinnern Gedenkveranstaltungen am 9. November an die Pogrome gegen Jüdinnen und Juden im Jahr 1938. Doch die antisemitische Gewalt jener Nächte vor 85 Jahren ist kein abgeschlossenes Kapitel deutscher Geschichte, sondern auch eine gegenwärtige Katastrophe. In Folge der terroristischen Anschläge auf die Menschen in Israel am 7. Oktober tritt der auch in Deutschland schon lange immer deutlicher werdende Antisemitismus wieder unverhohlen zu Tage. So ist nicht nur der Staat Israel zu einem bedrohten Ort geworden, sondern auch in Deutschland fühlen sich Jüdinnen und Juden nicht mehr sicher. Das beschämt uns und es macht uns wütend. Die Angst jüdischer Menschen in Deutschland darf nicht Normalität und Teil unseres Alltags werden. Wir nehmen deshalb den 9. November zum Anlass, mit einer Lesung von Texten jüdischer Autor:innen ein Zeichen zu setzen gegen Antisemitismus und Judenhass in Deutschland und weltweit.

Der Terror der Hamas hat in Israel und Gaza einen schrecklichen Krieg ausgelöst. Täglich sterben unschuldige Menschen und Frieden scheint zur Utopie zu werden. Konflikte und Spaltungen werden auch in unserer Gesellschaft sichtbar. Wir glauben trotz allem an einen Dialog, der über Schuld und Zweifel, Hass und Vorwürfe hinweg möglich bleiben soll. Den Raum für gemeinsame Gespräche und nachdenkliche Auseinandersetzung wollen wir erhalten.

 

Diese Veranstaltung wurde von den Veranstalter*innen abgesagt. Auch für den 11. November soll eine weitere Versammlung in Düsseldorf stattfinden, die sich voraussichtlich anti-israelisch positionieren wird. Am 4. November hatten sich etwa 17.000 Personen an einer israelfeindlichen Demo in Düsseldorf beteiligt, die an diesem Tag die mit Abstand bundesweit größte Veranstaltung dieser Art war. Zugleich war dies der größte Aufzug in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt seit Jahren. Antisemitische Inhalte und Straftaten waren bei dieser Demo keine Ausnahme. Für den 11. November sind erneut antisemitische Vorfälle zu befürchten.

 

Eine Struktur israelfeindlicher Akteur*innen, die bereits mehrere „pro-palästinensische“ Versammlungen in Düsseldorf organisiert hatte, kündigt für den 18. November eine weitere „Großdemo“ mit gleicher Themensetzung in der Landeshauptstadt an. Antifaschist*innen rufen unter dem Motto „Gegen jeden Antisemitismus, Islamismus und Rassismus – #BringThemHomeNow“ zur Kundgebung auf: 18. November, 14 Uhr Oststraße / Ecke Steinstraße.

 

Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf lädt zu einer Demonstration am 26. November ein.
Die Versammlung steht unter dem Motto „Gegen jeden Antisemitismus – Solidarität mit Israel“ und beginnt um 13:30 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit.

 

Der antifaschistische Themenabend befasst sich am 28. November mit der Kindeswohlgefährdung im völkisch-neonazistischem Spektrum.
Der Vortrag mit der Erziehungswissenschaftlerin Rebecca Folke  beginnt 19:30 Ihr im Linken Zentrum „Hinterhof“, Corneliusstraße 108.

Seit etwa 70 Jahren wirken in Deutschland völkisch-nationalistische und neonazistische Jugendbünde erzieherisch auf Kinder und Jugendliche aus völkisch-orientierten Familien ein. Sie schaffen einen spezifischen sozialen Raum, in dem neben politischer Indoktrination und wehrsportlichem Drill vor allem der Erhalt der Kinder für die völkische Szene auf Lebenszeit erklärtes Erziehungsziel ist. Trotz der langen Tradition ist diese Form der institutionalisierten Erziehung bisher nicht Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Forschung. Rebecca Folke liefert an Hand der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) einen Einblick in die Erziehungsprinzipien und -Praktiken eines solchen Jugendbunds und geht dabei insbesondere der Frage möglicher Kindeswohlgefährdung nach. Vor dem Hintergrund des kürzlich erfolgten Verbots der „Artgemeinschaft“ wird außerdem auf die Überschneidungen zwischen den beiden Organisationen eingegangen.

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