Düsseldorfer REP auf Nordwest-Kurs

Die vierte „Republikaner“-Demonstration 2015 in Düsseldorf

Eine „kleine aber feine spontane Kundgebung in Düsseldorf“ meldete der Kölner Kreisverband der extrem rechten Partei „Die Republikaner“ am frühen Abend des 14. Novembers 2015, kurz nach Ende der Aktion, die sich gegen „Asylchaos in Deutschland“ und gegen „die Asylpolitik von Frau Merkel“ gerichtet habe und zu der „ca. 50 Teilnehmer“ erschienen wären. Im Gegensatz zum Düsseldorfer Kreisverband, der „trotz des Regens und der medialen Hetze rund 70“ DemonstrantInnen im Düsseldorfer Stadtteil Holthausen gezählt hatte, entspricht die Angabe „ca. 50“ der Realität, nicht aber die behauptete Spontanität der Aktion am Tag nach den mörderischen Anschlägen in Paris. Bereits am 5. November war die Demonstration von den REP im Internet unter dem Motto „ASYLCHAOS STOPPEN – Bürgerinteressen statt Einladungskultur“ bzw. „Herein spaziert und abkassiert … Einwanderung in die Sozialsysteme stoppen!!!!!“ beworben worden.

Auf acht Kilometern TeilnehmerInnenverlust

Dass es nur knapp 50 wurden am 14. November, die vor dem Hintergrund der Pariser Attentate mit einer 20-sekündigen Schweigeminute ihre Aktion starteten – unter ihnen etwa 15 auswärtige REP-FunktionärInnen und -Mitglieder aus den Regionen Köln, Niederrhein und Ruhrgebiet –, dürfte auch weniger am Wetter als vielmehr am Ort des Geschehens gelegen haben. Erstmals trauten sich die REP aus ihrem Schwerpunktstadtteil Garath heraus, in dem sie zuvor drei Mal ihre Mobilisierungsfähigkeit getestet hatten und auf bis zu 130 Personen gekommen waren. Doch den strapaziösen acht Kilometern von Garath nach Holthausen entzog sich ein Teil des Garather Stammpotenzials offenbar, ohne dass diese Lücke geschlossen werden konnte. Und ein Teil der Garather Crew schaffte den Weg auch nur durch Zufuhr alkoholischer Stabilisatoren, insbesondere der rechte Straßenschläger-Trunkenbolde-Kreis um Kai Kratochvil, der sich offenbar als REP-Security versteht.

Sieben Redner

Dafür hatten die REP an anderer Stelle noch einmal nachgelegt und ihre komplett männliche Rednerschar auf sieben erhöht. Neben den am dritten Oktober in Garath (mit Ausnahme des nicht anwesenden Wuppertaler Ratsherrn Thomas Kik) präsentierten Rednern – Anmelder und Versammlungsleiter Karl-Heinz Fischer (D), Kevin Krieger (K), Mario Malonn (DU), Moderator André Maniera (D) und Uwe Schulz (D) – durften auch der frühere Duisburger und heutige Krefelder Christopher Wrobel vom REP-Kreisverband Duisburg sowie Marian Rittner, ehemaliger PEGIDA-NRW-Mitorganisator und heutiger REP-Kreisverbandsvorsitzender Mönchengladbach, ans Mikro. Krieger versuchte sich auf der Auftaktkundgebung wieder einmal als „Der große Diktator“-Imitator, Fischer als Mann des Volkes und Maniera als erfahrener und durchblickender Politprofi. Malonn stellte mit Blick auf das Attentat in Paris fest, dass alle Terroristen Muslime seien und forderte die Schließung aller Moscheen. Uwe Schulz schwadronierte nach der zwischenzeitlichen kurzen Demonstration über die Bahlenstraße und Kölner Landstraße zurück zum Auftaktkundgebungsplatz am südlichen Ende der Bahlenstraße länglich über „soziale Ungerechtigkeiten“, Christopher Wrobel, der sich als „Deutscher jüdischen Glaubens“ vorstellte und während seiner Rede eine Kippa trug, „entlarvte“ die GegendemonstrantInnen als „Nazis“ und bezeichnete Polen u.a. aufgrund dessen Zuwanderungspolitik als sicheres Zufluchtsland für Juden.

Und nun?

Trotz der geringen TeilnehmerInnenzahl zeigten sich die REP nach der Aktion zufrieden: Für „unsere erste Kundgebung in Holthausen“ sei „es ein gelungener Start“ gewesen, so der Düsseldorfer Kreisverband. Zukünftig würde man „abwechselnd Kundgebungen in Garath/Hellerhof und weiteren Stadtteilen“ durchführen. Man darf gespannt sein, ob sie es bis nördlich der A46 schaffen.

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